Größtes NRW-Volksfest findet aufgrund der Corona-Pandemie 2020 nicht statt

+++ Pressemitteilung +++

Herne, 04. Mai 2020

Nach vielen Diskussionen mit Experten und intensiven Gesprächen mit den Schaustellern hat die Stadt Herne entschieden, in diesem Jahr keine Cranger Kirmes zu veranstalten. Auch im Herbst des Corona-Jahres 2020 ist eine unbeschwerte Großveranstaltung mit über vier Millionen Gästen aus heutiger Sicht pandemiebedingt nicht durchzuführen. 

Aus diesem Grund hat der Krisenstab der Stadt Herne am heutigen Montag, 4. Mai, die Cranger Kirmes 2020 abgesagt. „Das ist wohl eine der schwersten Entscheidungen, die ich bisher in meiner Amtszeit treffen musste“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Die Cranger Kirmes bedeutet uns in Herne sehr viel. Sie spiegelt unsere Lebensfreude, ist Teil unserer Tradition und gehört zu unserem Selbstverständnis. Zu verkünden, dass die Wanne-Eickeler, die Hernerinnen und Herner sowie Millionen Gäste in diesem Jahr auf Crange verzichten müssen, ist traurig“, sagt der Oberbürgermeister. Letztmals gab es 1945 kein Volksfest in Crange.

Wegen des Verbots von Großveranstaltungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, das zunächst bis Ende August gilt, hat die Stadt Herne in den zurückliegenden Tagen intensiv eine Verschiebung vom traditionellen Termin im August in den Oktober geprüft. Die nach wie vor unsichere Lage, ob im Herbst eine Veranstaltung mit rund vier Millionen Besuchern durchgeführt werden darf, war letztlich entscheidend für die Absage. Erst vor wenigen Tagen wurde das Münchner Oktoberfest für dieses Jahr abgesagt, zuletzt auch das große
Volksfest Cannstatter Wasen, zu dem Ende September/Anfang Oktober rund vier Millionen Besucher erwartet wurden. Veranstalter, Schausteller und Ordnungsbehörden brauchen für die Vorbereitungen der Kirmes lange Zeit im Voraus Planungssicherheit. Auch die Absagen von Oktoberfest und Cannstatter Wasen haben noch einmal gezeigt, dass es Planungssicherheit für Volksfeste in diesem Jahr mit

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Covid 19 aber nicht geben wird. „Nach den intensiven Prüfungen von Alternativterminen und Gesprächen über andere Kirmeskonzepte ist nun der Zeitpunkt gekommen, endgültig zu entscheiden“, erläutert der Oberbürgermeister. Er stand zuvor im Austausch mit seinem Münchner Amtskollegen Dieter Reiter und dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel. Die Düsseldorfer Rheinkirmes findet stets kurz vor der Cranger Kirmes statt.

„Auf der Cranger Kirmes sollen sich die Menschen unbeschwert und sicher vergnügen“, erklärt der Oberbürgermeister von Herne. Das Risiko, dass in Zeiten der Corona-Pandemie für Menschen Gesundheitsgefahren von der Kirmes ausgehen, können Schausteller, Ordnungsbehörden und Veranstalter nicht eingehen. „Ich bin vor allem den Schaustellern um ihren Präsidenten Albert Ritter sehr dankbar, dass sie diese Entscheidung mittragen“, sagt Dr. Frank Dudda, und: „Wir lassen den Kopf jetzt nicht hängen. Wir feiern die fünfte Herner Jahreszeit im nächsten Jahr umso unbeschwerter.“ Mit den Schaustellern aus Herne wird nun über Brückenprojekte gesprochen, damit sie in diesem Jahr nicht völlig ohne Einnahmequelle dastehen. In diesen Prozess wird auch die Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit einbezogen.

„Die Cranger Kirmes ist ein Aushängeschild unserer Stadt. Diese Absage schmerzt natürlich. Aber: Eine auf Biegen und Brechen durchgeführte Cranger Kirmes hätte den Menschen nur einen Bruchteil der Lebensfreude vermittelt und letztlich vielleicht sogar die starke Marke Cranger Kirmes beschädigen können“, erklärt Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing Herne GmbH.

An elf Tagen zieht die Cranger Kirmes sonst jedes Jahr rund vier Millionen Besucher auf den elf Hektar großen Kirmesplatz am Rhein-Herne-Kanal. Mit über 500 Schaustellern ist die Cranger Kirmes das zweitgrößte Volksfest in Deutschland.

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